Erntedankfest mit den Rönsahler LandFrauen


Ein Tag des Dankes und der inneren Einkehr:
Traditioneller Erntedank- Gottesdienst fand in festlich geschmückter Servatiuskirche statt.

 

von Rainer Crummenerl

 

Rönsahl. Der Sonntag des Erntedankfestes, so zeigte sich jetzt wieder in überzeugender Weise, gehört von jeher zu den wichtigen Ereignissen im Jahreskalender nicht nur der Kirchengemeinde(n) sondern genießt bis auf den Tag einen hohen Stellenwert im Bewusstsein der in weiten Teilen ländlich geprägten Bevölkerung. Dies, obwohl ein großer und mit farbenprächtigen Erntewagen ausgestatteter Umzug durch die Dorfstraßen am Tag des Erntedankfestes „mangels Masse“ und ständig rückläufiger Zahl praktizierender Landwirte schon seit mehreren Jahren auch in Rönsahl nicht mehr stattfinden kann.

Umso mehr allerdings weiß man sich alter Traditionen im Zusammenhang mit dem Erntedankfest durchaus verbunden. Pflege von Tradition und Brauchtum haben sich unter anderem insbesondere die aktiven Landfrauen in Rönsahl aufs Panier geschrieben, die auch in diesem Jahre in Verbindung mit weiteren gemeindlichen Gruppen das Ausschmücken der Servatiuskirche mit einer Vielzahl von Erntegaben übernommen  und so einen passenden Rahmen für den Gottesdienst am Erntedanksonntag geschaffen hatten. Den aktiven Frauen  wie gleichermaßen auch der Konfirmandengruppe und den Jugendlichen, die mit kreativen Ideen zur Gestaltung des Gottesdienstes beitrugen, galt der besondere Dank der Kirchengäste.

In einem von mehreren Liedbeiträgen des Kirchenchores umrahmten Erntedankgottesdienst wurde die Gemeinde zunächst zum Nachdenken angeregt über die im Hebräerbrief, Kapitel 13 geschilderte Aufforderung „ Vergesst nicht, Gutes zu tun und mit Anderen zu teilen“, denn dieser Wille des Schöpfers habe– wie in alter Zeit, so genau so in unserer Gegenwart nichts an Aktualität eingebüßt, so Pfarrer Martin Spindler, der zudem der Frage nachging, wie das eigentlich in unserer Zeit mit dem Erntedank in der Praxis aussieht. Dabei ging der Geistliche sinngemäß der Frage nach,  wie es sich in unserer Wohlstandsgesellschaft mit der Bereitschaft zum Teilen verhalte, wie sich der „moderne“ Mensch im Zeitalter des Individualismus im  praktischen Umgang mit dem Begriff des gottgefälligen Opfers verhalte. Gott für alle seine guten Gaben von Herzen Dank zu sagen, ihn zu loben und auch im Alltag zu bekennen und dabei zu erkennen, dass wir nicht alles aus eigener Kraft schaffen können, sei auch ein Anliegen, dass ein Anlass wie das Erntedankfest vermitteln wolle, hieß es dazu.