Heiligabend


Foto: privat
Foto: privat

In Bethlehems Stall

 

Schäfer hüten nachts die Herde,
und im Stall kommt auf der Erde
Jesus nackt und bloß zur Welt.
Engel rufen hoch vom Himmel,
welch ein festliches Gewimmel,
als die Menschheit innehält.

 

Hirten sehen helle Lichter,
oh, es leuchten die Gesichter.
Und sie eilen zu dem Stall.
Stehen staunend vor dem Kinde,
und es wehen kühle Winde,
Engel singen überall.

 

Zaghaft keimen alte Sorgen,
ängstlich blickt man so auf morgen -
was der nächste Tag wohl bringt?
Doch schon in Mariens Armen,
strahlt das Kind mit viel Erbarmen,
das die Seele sanft durchdringt.

 

Hände greifen Balkenstreben,
fühlen Halt in ihrem Leben,
ahnen einen Werdegang.
Dieses Kind, mit zartem Wesen,
wird die ganze Welt erlösen,
von dem Leiden, Weh und Drang.

 

Und die Hirten seh ’n den Retter,
Wind pfeift durch die alten Bretter,
doch sie spüren es nicht mehr,
denn das Kind hat sie verwandelt,
ohne dass es groß gehandelt,
durch  der Liebe Wiederkehr.

 

Heidrun Funke

Copyright ©: Heidrun Funke, Ingemertermühle 4, 58540 Meinerzhagen (2013)

Das Gedicht wurde und freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Heidrun Funke