Unser Rönsahl

Die Anfänge Rönsahls liegen im Dunkeln. Erstmals urkundlich erwähnt wird der Ort im Jahr 1399. Hart an der Grenze zum Rheinland, im äußersten Südwesten des Märkischen Kreises liegt der Ort Rönsahl. Seit der kommunalen Neuordnung 1968 in die Stadt Kierspe eingegliedert, umfasst das eigentliche Gebiet der ehemaligen Gemeinde Rönsahl mit ihren 23 Einzelsiedlungen etwas mehr als 23 ha.

 

Das älteste noch existierende Bauwerk von Rönsahl dürften die Mauern des Turms der Servatiuskirche darstellen, das als eines der wenigen Gebäude den großen Dorfbrand von 1766 überstanden hat und dessen spätromanische Bauform auf eine Entstehung um das Jahr 1250 schließen lässt!

 

Die älteste urkundliche Namensform ist Roedenseel, was soviel wie urbar machen in einer feuchten Niederung bedeutet. Ackerbau und Viehzucht , der Abbau von spärlichen Roteisenvorkommen und die Beherbergung und Bewirtung Durchreisender auf den durch den Ort führenden Heeres- und Handelsstraßen ernährten die Bevölkerung im Verlauf der Jahrhunderte.

 

Von wesentlich größerer Bedeutung für die Entwicklung des Dorfes und darüber hinaus war die Herstellung von Jagd- und Schießpulver und dessen weltweiter Vermarktung. Über zwei Jahrhunderte bildete dieser Wirtschaftszweig die Grundlage für den Wohlstand der Gemeinde. Mit der Erfindung des Dynamits und dem verlorenen Ersten Weltkrieg versiegte jedoch diese Einnahmequelle und vom einstigen Reichtum blieb bis auf einige stattliche Wohngebäude nichts erhalten.

 

Mit dem Bau der Eisenbahnlinie von Wuppertal nach Dieringhausen und der damit verbundenen Eröffnung eines eigenen Bahnhofs „Ohl-Rönsahl“ ergab sich die verkehrstechnische Anbindung an die industriellen Zentren im benachbarten Bergischen Land. Nach und nach sorgte die Ansiedlung mehrerer Industriefirmen, unterschiedlicher Dienstleister in Handwerk, Handel, Gewerbe und Freiberufen für zusätzliche Arbeitsplätze am Ort. Auch als Luftkurort erwarb sich Rönsahl einen guten Namen.

 

Gegenwärtig ist Rönsahl als mehrfach preisgekrönter Ort im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ ein beliebter Wohnort mit Grundschule und intakter Infrastruktur . Die „Waldheimat“, eine Einrichtung des Evangelischen Johanneswerks, bietet Menschen mit Behinderungen ein behütetes Zuhause.

 

Zahlreiche Vereine, deren Mitglieder sich immer wieder zu gemeinschaftlichen Verbesserungstätigkeiten bereit finden, sind Zeichen für Gemeinsinn und Zusammenhalt. Hierzu gehören nicht zuletzt die „Landfrauen“, deren Mitarbeit bei den unterschiedlichsten Anlässen unentbehrlich ist. Vom Auftischen eigens zubereiteter Köstlichkeiten bei Dorffest und Weihnachtsmarkt bis zur Pflege des selbst angelegten Schau-Beetes rund um die Kollergangsteine einer ehemaligen Pulvermühle treten sie gerne und zuverlässig in Aktion.

 

(Eine kurze Zusammenfassung der Vergangenheit und Gegenwart unseres Dorfes. Die Quellen hierzu finden wir in zwei ausführlichen Artikeln von Rainer Crummenerl und Holger Scheel, welche in der Festschrift „Die KLEINE-Orgel in Rönsahl“ erschienen sind.)

Ellen Becker

 

Bilder von Rönsahl finden Sie hier!